Ein rotes Kreuz auf weißem Grund. Dieses besonders geartete Symbol wird seit jeher mit dem heiligen Georg in Verbindung gebracht. Um diesen Mann, der um das Jahr 280 in Kappadokien, in der heutigen Türkei, geboren worden ist, ranken sich viele Legenden. Allen voran ist Georg, der einer der 14 Nothelfer war und den sich Länder, Städte, Adelsfamilien und Ritterorden zum Schutzpatron gewählt haben, dafür bekannt, dass er der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Diokletian zum Opfer gefallen ist und seines Glaubens wegen, für den er fest einstand, zum Märtyrer wurde. Daneben kennt man Georg aber auch als tollkühnen Helden, der seine Heimatstadt Kappadokien von einem feuerspeienden Drachen befreit hat.
Die legendenhaften Geschichten, die man sich über den wichtigen Heiligen erzählt hat, fanden und finden nach wie vor bei einem breiten Publikum Anklang. Nachzulesen sind sie beispielsweise im sogenannten „Georg-Codex“. Der „Georg-Codex“, der in der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom aufbewahrt wird, wurde im 14. Jahrhundert von Kardinal Jacopo Gaetano Stefaneschi verfasst und ist Teil eines mehrteiligen Missales. Heute wird der Codex als eine der herausragendsten Handschriften des Mittelalters gehandelt. In der Vatikanischen Bibliothek zählt das alte Buch zu den bedeutendsten Schätzen des Bestands. Und das liegt nicht allein an dem Text zum Leben und Wirken des heiligen Georgs, sondern auch an der prachtvollen Ausstattung des Codex. Für die Illumination der Handschrift wurde ein namentlich nicht bekannter Künstler engagiert, der später seiner herausragenden künstlerischen Leistung wegen, die er bei der Bebilderung des atemberaubenden Codex erbracht hatte, den Namen „Meister des Georg-Codex“ erhalten hat.
Die WK Wertkontor GmbH, die den „Georg-Codex“ ihrer wertebewussten Kundschaft nicht vorenthalten möchte und ihn deshalb als hochwertiges Faksimile im direkten Vertrieb und somit bei den Interessenten zu Hause verkauft, begibt sich auf Spurensuche … Was weiß man über den Buchmaler, den „Meister des Georg-Codex“?
„Meister des Georg-Codex“ war eventuell im Umfeld Simone Martinis tätig
Über den Mann, der für die künstlerische Ausgestaltung des „Georg-Codex“ verantwortlich zeichnete, ist nur sehr wenig bekannt. Nicht einmal seinen Namen weiß man, weshalb man ihn kurzerhand nach der Handschrift benannte, die er mit beeindruckenden Miniaturbildern geschmückt hat. Es wird vermutet, dass der „Meister des Georg-Codex“ die Handschrift im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts im französischen Avignon bebilderte. Denn hier verfasste Kardinal Jacopo Gaetano Stefaneschi, der sich ab 1320 am päpstlichen Hof in Avignon aufgehalten hatte, auch den bis heute wichtigen Text.
Eventuell könnte es eine Verbindung zwischen dem „Meister des Georg-Codex“ und dem Maler Simone Martini geben, der aus dem italienischen Siena stammte, später in Avignon tätig war und ebenfalls von Kardinal Jacopo Gaetano Stefaneschi Aufträge erhalten hat. Der namentlich unbekannte Meister könnte nicht zuletzt deshalb ein Mitarbeiter Martinis gewesen sein, weil eines der im Georg-Codex befindlichen Miniaturbilder stark an ein Fresko Simone Martinis erinnert. Eventuell diente diese Wandmalerei, die heute verloren ist, dem Meister des Georg-Codex als Vorlage. Ob diese Theorie nun der Wahrheit entspricht oder nicht, konnten Kunsthistoriker bis dato nicht klären. Nicht wenige Stimmen sind jedoch der Meinung, dass der Malstil des Meisters dem Malstil ähnelt, den man im 14. Jahrhundert im italienischen Siena praktizierte.
Wiederum andere Stimmen vermuten hinter dem „Meister des Georg-Codex“ einen Künstler, der im Dunstkreis des Malers Giotto aus Florenz tätig war. Auch Giotto trat um das Jahr 1330 für Kardinal Stefaneschi mit der Anfertigung eines Altarbilds in Aktion. Anhänger dieser Theorie gehen davon aus, dass der „Meister des Georg-Codex“ nicht in Frankreich, sondern lediglich in Italien wirkte.
Der „Meister des Georg-Codex“ soll ab dem Jahr 1310 sowohl Miniaturbilder, unter anderem die des Georg-Codex, den die WK Wertkontor GmbH als Faksimile anbietet, als auch Tafelbilder angefertigt haben. Außerdem wird der Unbekannte stets in Verbindung mit dem Beginn der Malerei der Internationalen Gotik gebracht.
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